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| Frazeologie ve studiu germanistiky | Teil 2 | Aufgabe 1
Aufgabe 1
Interpretieren Sie die folgenden Wortspielereien (aus Wotjak/Richter 1997: 53)!
Takt ist die Fähigkeit, einem anderen auf die Beine zu helfen, ohne ihm dabei auf die Zehen zu treten.
Auch Rechtshänder können zwei linke Hände haben: Doch mit zwei linken Händen ist der Mensch kaum in der Lage, etwas Rechtes zu tun.
Es kommt durchaus vor, dass ein Rechtshänder alles mit der linken Hand (mit links) macht.
Man kann sich durchaus auch barfuß auf die Socken/auf die Strümpfe machen.
Man muss nicht unbedingt sein Haus verlassen, um ganz aus dem Häuschen zu sein.
Lösung
Die Redewendung jmdm. auf die Beine helfen heißt ‚jmdm. in einer schwierigen Situation helfen’. Takt ist also, wenn man jemandem hilft, ohne ihn durch die eigene Hilfeleistung zu kränken (,indem man zum Beispiel sein Selbstwertgefühl verletzt), phraseologisch ausgedrückt: ohne ihm auf die Zehen zu treten. Beide Redewendungen gehören zu den sog. Somatismen, sie beinhalten Bezeichnungen für Körperteile – Bein und Zeh(e).
Die Redewendung bezieht sich auf die Tatsache, dass die meisten Menschen Rechtshänder sind und ungeschickt wirken, wenn sie etwas mit der linken Hand machen sollen. Deshalb gilt im Allgemeinen die linke Hand als die weit weniger geschickte. Wer zwei linke Hände hat, ist eben ein Sinnbild des Ungeschicks.
Etw. mit der linken Hand/mit links machen ist eine Redewendung, die bedeutet ‚etw. mit Leichtigkeit, ohne große Anstrengung machen’. Man spielt hier darauf an, dass sich Rechtshänder normalerweise ungeschickt anstellen, wenn sie etwas mit der linken Hand machen sollen.
Der inhaltliche Zusammenhang zwischen den Wörtern barfuß und Socken bzw. Strümpfe dient als Ausgangspunkt für diese Wortspielerei. Die Redewendung sich auf die Socken/Strümpfe machen bedeutet ‚aufbrechen, losgehen’.
Auf diesem Foto ist gerade der Formel 1-Fahrer Michael Schuhmacher aus dem Häuschen. Warum wohl? Na, weil er ein Rennen gewonnen hat.
Aus dem Häuschen sein bedeutet ‚(vor freudiger Erregung) außer sich sein’. In dem Wortspiel wird die formale und semantische Ähnlichkeit zwischen Haus und Häuschen genutzt.
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