Aus dem Leben einer Individualistin: Ich bin so, wie es mir passt

Jetzt, in diesem Moment, sitzt Diana vielleicht gerade an einem Strand und schaut aufs Meer. Nein, sie macht keinen Urlaub, sie lebt ihr Leben. Mit 16 ist die heute 23-jährige Globetrotterin aus ihrem Schweriner Elternhaus nach Hamburg gezogen. Sie hatte einen Drang nach Selbstbestimmung und Freiheit, wie er für Individualisten typisch ist. „Ich wollte weg, mein eigenes Leben führen und die Dinge selbst in die Hand nehmen.“ In Hamburg fing sie erst einmal eine Lehre als Rechtsanwaltsgehilfin an. „Nur wegen des Geldes, schließlich musste ich mich ja über Wasser halten.“ Dass Diana früher in einer Anwaltskanzlei gearbeitet hat, kann man sich heute nur schwer vorstellen. Sie trägt knallbunte Blusen, Kopftücher, selbstgemachten Schmuck, einen Ring in der Nase, und sie liebt orientalischen Feuertanz. Wie erklärt sich dieser Wandel? „Ich war als Rechtsanwaltsgehilfin nicht glücklich.“ Darum hat Diana einen neuen Weg eingeschlagen – sie wurde Erzieherin. „Ich wollte meine Erfahrungen Kindern und Jugendlichen vermitteln.“ […] Sie brachte auch ein drittes Mal den Mut zu einem neuen Anfang auf: Obwohl sie mit ihrem zweiten Beruf Erzieherin das gefunden hatte, was ihr Spaß machte, brach sie ihre Zelte ab und verließ Deutschland. Diana spürte den Drang nach Freiheit. […]

Aus: Brigitte. Young Miss. 6/2000, S. 63-64